Mama, ich lebe
DDR 1976, DEFA-Studio, R.: Konrad Wolf, 103 Min., Spielfilm
Sonntag, 17. November 2024, 19.00 Uhr
Club Voltaire, Kleine Hochstraße 5, 60313 Frankfurt am Main
Vier deutsche Kriegsgefangene tauschen in der Sowjetunion ihre
Uniformen, um an der Seite der Sowjets den Krieg schneller zu beenden. Sie
fahren in sowjetischer Uniform an die Front. Den Mitreisenden bleibt nicht
verborgen, dass sie Deutsche sind, und sie werden unterschiedlich
behandelt. Einige sowjetische Soldaten sehen sie als Gleiche, andere sind
unsicher. An der Front müssen sie entscheiden, ob sie einen Einsatz hinter
den deutschen Linien übernehmen. Einer bleibt zurück, die anderen gehen
in den Wald, wo ihr Betreuer Kolja stirbt. Ein Zurückgebliebener verliebt sich
in die sowjetische Funkerin Swetlana und entscheidet sich schließlich für
den Einsatz.
Referent: H.Ch. Stoodt
Der Eintritt ist frei. Mit Einleitung und anschließendem Filmgespräch.
Madrid Before Hanita – 300 Juden aus Palästina gegen Franco
Israel 2006, R.: E. Torbiner, 58 Min., Doku
Sonntag., 01. Dezember 2024, 19.00 Uhr
Club Voltaire, Kleine Hochstraße 5, 60313 Frankfurt am Main
Im Juli 1936 begann der Spanische Bürgerkrieg mit einem Militärputsch
unter General Franco. Ab August 1936 kämpften etwa 35.000 bis 40.000
internationale Freiwillige gegen die Putschisten, darunter rund 300 jüdische
Freiwillige aus dem britischen Mandatsgebiet Palästina. Meist
Kommunisten, schlossen sie sich den Internationalen Brigaden an. In
Palästina stießen sie auf Widerstand der zionistischen Gemeinschaft, die den
Aufbau eines jüdischen Staates priorisierte. Der Film von Eran Torbiner
beleuchtet das Schicksal dieser Kämpfer und bietet durch Zeitzeugen-
berichte, historische Filmausschnitte, Dokumente und Briefe ein
bewegendes Bild des jüdischen Engagements in Spanien 1937/38.
Mit freundlicher Unterstützung von Bear Family Records
www.bear-family.de
Der Eintritt ist frei. Mit Einleitung und anschließendem Filmgespräch.
Jaffa – The Orange’s Clockwork
Israel/Deutschland/Frankreich/Belgien 2009, R.: Eyal Sivan, 88 Min., Doku
Sonntag, 15. Dezember 2024, 19.00 Uhr
Club Voltaire, Kleine Hochstraße 5, 60313 Frankfurt am Main
Jahrzehntelang haben die Uhren für Araber und Juden in der palästinen-
sischen Hafenstadt Jaffa im gleichen Takt getickt. Bis Anfang des 20.
Jahrhunderts war sie das Zentrum des Orangen-Exports. Eyal Sivan hat für
seine essayistische wie auch politische Spurensuche recherchiert, wie die
Jaffa-Orange zum zionistischen Symbol und Synonym für die Orange selbst
wurde und sich gleichzeitig die Vorzeichen im Zusammenleben von Israelis
und Palästinensern änderten. Der Film rekonstruiert anhand von wenigem
Archivmaterial und Gesprächen mit Bauern sowie palästinensischen und
israelischen Intellektuellen den Mythos der Jaffa-Orange. Eyal Sivan, einer
der bekanntesten israelischen Dokumentarfilmer, nimmt uns mit auf eine
faszinierende Reise des israelisch-palästinensischen Konflikts – und zwar
anhand der Jaffa-Orange.
Der Eintritt ist frei. Mit anschließendem Filmgespräch DIDF-Jugend.
Einmal und nie wieder!
VVN-BdA Schleswig-Holstein 2023/2024, R.: Johannes Hör, 87 Min.
Sonntag, 26. Januar 2025, 19.00 Uhr
Club Voltaire, Kleine Hochstraße 5, 60313 Frankfurt am Main
„Einmal und nie wieder“ ist ein Dokumentarfilm über Marianne Wilke (1929-
2023), eine Zeitzeugin der Kriegs- und Nachkriegszeit. Der Film nimmt den
Zuschauer mit auf eine Reise durch ihr Leben. In ihrer Kindheit erlebte Wilke
als „Halbjüdin“ in Hamburg den Faschismus mit all seinen Repressalien.
Nach dem Krieg leistete sie zivilen Ungehorsam und beteiligte sich an der
Besetzung Helgolands. Später engagierte sie sich für Frieden, die
Aufarbeitung des Faschismus, Entschädigungszahlungen für Zwangs-
Arbeiterinnen und die Anerkennung der Sintizze und Roma*nja in
Schleswig-Holstein. Der Film beginnt mit einem Zitat der Band „Die Ärzte“:
„Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist. Es wär’ nur deine
Schuld, wenn sie so bleibt.“
Der Eintritt ist frei. Mit Einleitung und anschließendem Filmgespräch.
Die Eiserne Mauer -The Iron Wall
Palästina 2006, Regie und Buch Mohammed Alatar, 53 Min.
Donnerstag, 13. Februar 2025, 19.00 Uhr
Elferclub, Kleine Rittergasse 14-20, 60594 Frankfurt am Main
Der Regisseur M. Alatar schildert aus palästinensischer Sicht die
Entwicklungsgeschichte des israelischen Siedlungsprogramms in den
besetzten Gebieten und die Auswirkungen der „Trennungsmauer“.
Wenngleich von der israelischen Regierung Sicherheits-Zaun genannt,
hat sie weniger mit Sicherheit zu tun, als vielmehr damit, die Siedlungen
und unrechtmäßige Landnahme als unverrückbare Fakten zu etablieren.
Im Film kommen Israelis und Palästinenser zu Wort, und Zusammen-
hänge werden in ihrer historischen Dimension deutlich.
Referent: H.Ch. Stoodt
Der Eintritt ist frei. Mit Einleitung und anschließendem Filmgespräch.
Die Frauen der Rosenstraße
BRD 2003, R: Margarethe von Trotta, 135 Min., Spielfilm
Sonntag, 16. März 2025, 19.00 Uhr
Club Voltaire, Kleine Hochstraße 5, 60313 Frankfurt am Main
Eine wahre Begebenheit, die Margarethe von Trotta in ihrem Film
aufgreift. Erst seit ca. 10 Jahren nehmen auch die Historiker zur Kenntnis:
den Aufstand der „arischen“ Frauen jüdischer Männer in der Berliner
Rosenstraße, mit dem die meisten dank großer Solidarität die Deportation
ihrer Männer verhindern oder gar rückgängig machen konnten. Die Suche
nach der eigenen Familiengeschichte verbindet Gegenwart und
Vergangenheit in einer Rahmenhandlung. Die zentrale These des Films –
Widerstand gegen das faschistische Regime war möglich, sofern sich
genügend Menschen solidarisch verhielten, verpufft ein wenig.
Der Eintritt ist frei. Mit Einleitung und anschließendem Filmgespräch.
Les Jours Heureux – Die glücklichen Tage
Frankreich 2013, R.: Gilles Perret, 97 Min., Doku
Sonntag, 30.März 2025, 19.00 Uhr
Club Voltaire, Kleine Hochstraße 5, 60313 Frankfurt am Main
Wir waren schon einmal weiter im Kampf gegen rechts. 1943 beschloss
der „Conceil National de la Résistance“ (CNR, Nationalrat des
Widerstands) in Frankreich ein Programm, um Frankreich von der
faschistischen Okkupation zu befreien. Es ging weit über die Befreiung
hinaus und umschloss auch Vorschläge zur sozialen Neugestaltung:
Verstaatlichung der Energieversorgung, des Rechts auf Bildung und ein
Leben in Würde. Unter widrigsten Bedingungen wurde ein breites
Bündnis gebildet: Demokraten und Sozialisten und sogar national-
konservative Republikaner beschlossen das Programm. Bis heute ist es
ein wichtiger Bezugspunkt politischen Denkens in Frankreich.
Wir wollen erörtern, was wir aus dem Kampf der Résistance lernen, wie
eine kluge antifaschistische Bündnispolitik funktionieren kann und welche
Forderungen ein politisches Zukunftsprogramm heute beinhalten müsste.
Der Eintritt ist frei. Filmgespräch mit der SDS-Jugend.
„BLUT MUSS FLIESSEN“ – Undercover unter Nazis
BRD 2012, R.: Peter Ohlendorf, 87 Min., FKS 12, Doku
Donnerstag, 24. April 2025, 19.00 Uhr
Elferclub, Kleine Rittergasse 14-20, 60594 Frankfurt am Main
Nach neun Jahren hat Thomas Kuban fünfzig Undercover-Drehs hinter
sich, auch jenseits deutscher Grenzen. Ein Lied begegnet ihm immer
wieder: „Blut muss fließen knüppelhageldick, wir scheissen auf die
Freiheit dieser Judenrepublik…“. Hochbrisant und einzigartig ist das
Material, das er unter extremem persönlichem Risiko mit versteckter
Kamera zusammengetragen hat. Es dokumentiert hautnah, wie junge
Leute mit Rechtsrock geködert und radikalisiert werden. Mit Filmemacher
Peter Ohlendorf reist er noch einmal zurück an Orte, an denen er
undercover gedreht hat. Im Fokus steht dabei die Frage, die er auch auf
der politischen Ebene zu klären versucht: Wie ist es möglich, dass auf der
rechtsextremen Partymeile über alle Grenzen hinweg gefeiert werden
kann?
Der Eintritt ist frei. Filmgespräch mit Regisseur Peter Ohlendorf.